1 Chronicles 6

Deutsche Versen (5,27-5,41)

Das hohepriesterliche Geschlecht

Zuerst wird das hohepriesterliche Geschlecht beschrieben. Die Liste beginnt mit den Söhnen Levis (1Chr 5:27). Sie werden in der Reihenfolge ihrer Geburt erwähnt (1Mo 46:11; 2Mo 6:16; 4Mo 3:17; 4Mo 26:57). Nachdem die Namen der drei Söhne erwähnt worden sind, geht die Liste mit Kehat weiter (1Chr 5:28), weil Aaron (1Chr 5:29), der erste Hohepriester, aus seiner Familie stammt.

Von den Söhnen Aarons, sterben die ersten beiden, Nadab und Abihu, durch das Gericht des HERRN. Sie betraten das Heiligtum mit fremdem Feuer, das der HERR ihnen nicht geboten hatte (3Mo 10:1; 2). Dass sie, obwohl sie keine Nachfolger haben, hier dennoch erwähnt werden, soll vor einem eigenwilligen Priestertum warnen. Die Linie des hohepriesterlichen Geschlechts wird mit Eleasar (1Chr 5:30) fortgesetzt.

Der Name von Eli kommt in dieser Liste nicht vor. Eli ist zwar Hoherpriester zur Zeit des Buches der Richter (1. Samuel 1–4), aber er ist das durch die Linie von Aarons viertem Sohn, Ithamar. Wie das Hohepriestertum der Linie von Eleasar auf die Linie von Ithamar überging, ist nicht bekannt. Ithamar repräsentiert jedoch nicht die Linie Gottes.

Das Hohepriestertum nach Gottes Gedanken läuft über Zadok (1Chr 5:34). Zadok ist der treue Hohepriester, den Gott erwecken würde (1Sam 2:35; Hes 40:46; Hes 43:19; Hes 44:15; Hes 48:11). Zadok und David gehören zusammen (2Sam 8:17; 2Sam 15:24; 1Kön 1:8). Zusammen sind sie ein Bild des Herrn Jesus als König-Priester.

Jehozadak, der zuletzt erwähnte Hohepriester, befindet sich in der Gefangenschaft (1Chr 5:41). Er ist der Vater Josuas, des Hohenpriesters, der aus dem Exil zurückgekehrt ist.

Einleitung

Dieses Kapitel hat drei Hauptthemen:

1. die drei Geschlechter von Levi (1Chr 6:1-15),

2. die Sänger (1Chr 6:16-32); und

3. die Städte, in denen die Leviten wohnen durften (1Chr 6:33-66).

In 1. Chronika 23–26 wird der Dienst der Leviten näher geregelt. Heute ist jeder Gläubige ein Priester (1Pet 2:5a; Off 5:9; 10), jeder Gläubige ist ein Levit, d. h., er hat eine Aufgabe, eine Gabe (1Kor 12:11), und alle Gläubigen sind auch Sänger (Heb 13:15).

Deutsche Versen (1-15)

Die Nachkommen von Levi

Die Bedeutung des Geschlechtsregisters von Levi sehen wir nach der Rückkehr eines Überrestes aus der babylonischen Gefangenschaft ins Land Israel in den Tagen Esras. Jeder, der das Priestertum beansprucht, dessen Name aber nicht im Geschlechtsregister gefunden wird, ist als unrein vom Priestertum ausgeschlossen (Esra 2:61; 62).

Korah (1Chr 6:7) ist der Anführer, der gegen Mose rebellierte und von der Erde verschluckt wurde (4Mo 16:32).

Deutsche Versen (16-32)

Die Sänger

Es scheint sich um drei Gruppen von Sängern zu handeln. Die Hauptgruppe wird von Heman mit seinen Söhnen gebildet (1Chr 6:18), zu seiner Rechten als zweite Gruppe Asaph und seine Söhne (1Chr 6:24), und zu seiner Linken als dritte Gruppe Ethan und seine Söhne (1Chr 6:29). Jede dieser drei Gruppen stammt von einem der Söhne Levis. Heman gehört zu den Kehatitern, Asaph zu den Gersonitern und Ethan zu den Meraritern.

Für den Tempeldienst sind auch die Sänger wichtig. In 1. Chronika 25 wird ausführlicher auf die Sänger eingegangen. Auch in 1. Chronika 15 und 16 treffen wir sie. Beim Dienst der Stiftshütte, als das Volk in der Wüste ist, gibt es keine Sänger. Die drei Hauptsänger erscheinen im Buch der Psalmen, ebenso wie die in 1Chr 6:22 erwähnten Söhne Korahs.

Die drei Söhne Levis haben jeweils einen verschiedenen Dienst. Doch es gibt einen Dienst, den sie gemeinsam haben. Jeder der Söhne hat eine Familie von Sängern. Nach dem Lied Moses (2Mo 15:1) hören wir nichts mehr vom Singen. Erst hier wird noch einmal davon gesprochen. Es ist erst möglich zu singen, wenn die Lade – ein Typus von dem Herrn Jesus – eine Ruhestätte gefunden hat (1Chr 6:16). Wo der Herr Jesus in der Mitte wohnen kann, da kann gesungen werden.

Das „Zelt der Zusammenkunft“ (1Chr 6:17) ist nicht in erster Linie wichtig, weil die Mitglieder des Volkes Gottes sich dort treffen können, sondern weil Gott dort mit ihnen zusammenkommen kann. Jeder Sänger erfüllt seinen Dienst, indem er das Lob Gottes singt. So kann jeder Dienst, der in der Gemeinde stattfindet, mit Gesang durchgeführt werden, auch wenn es sich um den Dienst der Zurechtweisung handelt (vgl. Kol 3:16). Die Leviten „verrichteten den Dienst vor der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft … und sie standen nach ihrer Ordnung ihrem Dienst vor“, was für uns bedeutet, dass alles „anständig und in Ordnung“ geschehen soll (1Kor 14:40).

Heman (1Chr 6:18) ist ein Enkel von Samuel. Heman wandelt nicht auf den Wegen seines Vaters (1Sam 8:2; 3), aber auf denen seines Großvaters.

Deutsche Versen (33-34)

Der Dienst der Leviten und der Priester

In diesen beiden Versen sehen wir den Unterschied zwischen den Leviten und den Priestern. Der unterschiedliche Dienst der Leviten ist ein Bild dessen, was wir im Neuen Testament in den verschiedenen Gaben finden, die alle Glieder der Gemeinde haben (Röm 12:4-8; 1Kor 12:4; 11; Eph 4:7; 11). Es gibt aber auch einen gemeinsamen Dienst, und das ist der priesterliche Dienst. Dieser Dienst besteht aus dem Singen: „Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen“ (Heb 13:15b). Es ist nicht den besonderen Gaben überlassen, noch ist es von ihnen abhängig.

Deutsche Versen (35-38)

Die Nachkommen Aarons

Diese Verse sind eine Wiederholung der priesterlichen Linie von Aaron bis auf Zadok und Achimaaz (1Chr 6:34; 35). Diese Wiederholung bestätigt, dass die Priester aus der Linie Zadok die einzigen unter den levitischen Abteilungen in den Tagen Davids sind, die berechtigt sind, Opfer zu bringen.

Gleichzeitig bildet dieser Teil den Übergang zu den unten genannten Priesterstädten.

Deutsche Versen (39-45)

Die Priesterstädte

Zu den Priesterstädten gehören auch die Zufluchtsstädte (1Chr 6:42). Zu den sechs Zufluchtsstädten siehe 4. Mo 35,6–29; 5Mo 19:1-10; Jos 20:1-9.

Deutsche Versen (46-66)

Die Levitenstädte

Die hier aufgeführten Levitenstädte finden wir auch in Josua 21 (Jos 21:1-45; für weitere Erläuterungen siehe den Kommentar zu Josua). Es sind insgesamt 48 von ihnen. Sie sind im ganzen Land verteilt, wie Jakob in seiner prophetischen Ansprache an seine Söhne über Levi vorhergesagt hat (1Mo 49:7).

Diese Städte wurden den Leviten von den anderen Stämmen gegeben. Das soll nicht heißen, dass sie diese Städte auch wirklich in ihren Besitz bekommen haben. Zum Beispiel wissen wir aus Richter 1, dass es den Stämmen nicht gelungen ist, alle Städte zu erobern. Dies kann auch einige wenige Unterschiede erklären, die zwischen der Aufzählung hier und der in Josua 21 bestehen.

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